Die schon lange bestehenden Reibereien zwischen der NATO und Russland wären beinahe in Vergessenheit geraten — mit der Lage an der weißrussischen Grenze sind die Kriegstrommeln jedoch wieder lauter hörbar geworden. Das Drama, das zurzeit an den östlichen Außengrenzen der Europäischen Union, konkret am Grenzstreifen zwischen Polen, Litauen und Lettland gegenüber Weißrussland auf Kosten der dort um Asyl nachsuchenden Menschen aufgeführt wird, veranlasst die westlichen Medien wieder einmal den Ausbruch eines Krieges im Herzen Europas an die Wand zu malen. Lukaschenko habe die Flüchtenden als „Waffe“ gegen Europa an die Grenze entsandt. Diese Darstellung ist höchst einseitig und zeigt vor allem, wie verwundbar der mächtige Westen an dieser Flanke ist.
