In einer vierteiligen essayistischen Spurensuche werden Muster in Politik und Geistesgeschichte herausgestellt, welche den zivilisatorischen Hirntod, genannt „Pandemie“, nachzeichnen. Und weil das einerseits wesentlich mit Machtverschleierung zu tun hat und weil andererseits in einer kapitalistischen Zivilisation diejenigen, die sich die Kritik an diesem Kapital auf die Fahnen geschrieben haben, bei der Machtbenennung zuallererst gefragt wären, spielt die Linke bei diesem Trauerspiel eine besondere Rolle. Der Essay zeichnet Stufe eins der Machtanbiederung nach, vollzogen von Opportunisten wie Tony Blair, Gerhard Schröder, Joschka Fischer, um sodann die Radikalverschmelzung samt der ihr eingeschriebenen Militanz anlässlich des Virentheaters als notwendig und folgerichtig herauszustellen. Etwas anderes war und ist angesichts der pandemischen Angst der Linken vor Freiheit nie zu erwarten gewesen, die Zero-Covid-Rufe sind so gesehen konsequenterweise das letzte Begehren vor dem Tod. Über Denklinien der Postmoderne, aber auch durch eine kurze Lektüre aus dem „Kapital“ von Karl Marx wird klar: Zum Kniefall vor dem Kapital, seiner Technokratur und also auch zum Lobgesang auf das Great-Reset-Schutzgehege hätte es Alternativen gegeben. Dass nicht nur die Linke, sondern die Zivilisation insgesamt zu einer Reflexion, die diesen Begriff verdient und welche die Grundlage für eine Machtkritik wäre, nicht mehr in der Lage war und ist, hat sehr viel mit dem zu tun, was mit der Bildung im 20. Jahrhundert, verstärkt aber seit dem „Ende der Geschichte“ mit dem „Sieg“ des Kapitalismus über den Kommunismus, geschehen ist. Geschäft und Bildung schließen sich aus. Insofern war der erkenntnistheoretische Super-GAU lange schon angelegt.

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