„Enemy Mine — geliebter Feind“ heißt ein Film von Wolfgang Petersen, in dem sich ein irdischer Raumfahrer mit dem Vertreter einer feindlichen außerirdischen Spezies anfreundet. Heutzutage haben wir es eher mit ungeliebten Freunden zu tun. Wobei „Freundschaft“ eigentlich zu viel gesagt ist, wenn es um eine irritierende Erfahrung geht, die derzeit viele Menschen teilen: Politiker, Prominente und Gruppierungen, die wir eigentlich überhaupt nicht mögen, äußern sich zu Corona in zutreffender Weise. Ob Wolfgang Kubicki, Dieter Nuhr, Henrik M. Broder oder gar AfD-Politiker wie Tino Chrupalla — all diese Menschen haben erstaunlich hellsichtige Statements etwa zu den Corona-Zwangsmaßnahmen, zur Entrechtung der Bevölkerung oder zur Gehorsamsbereitschaft der Deutschen abgegeben. Was tun? Gleich ein AfD-Parteibuch beantragen? Sich schämen, dass man mit „denen“ etwas gemeinsam hat? Oder mit doppeltem Entzücken die FFP2-Maske ins Gesicht drücken — quasi als antifaschistisches Statement? Der Autor rät zu Gelassenheit und genauer Analyse des Für und Wider. Sowie vor allem dazu, dass wir bei dem bleiben, was wir als richtig erkannt haben.