Kritik am Regierungskurs ist in einer Demokratie von essenzieller Bedeutung. Wer jedoch Angst haben muss, seine Kritik öffentlich zu äußern, weil dies mit beruflichen oder gesellschaftlichen Sanktionen einhergeht, lebt offenbar in einem zunehmend autoritären Staat. Der Umgang mit Kritikern nimmt im Zuge der Coronakrise mittlerweile religiöse, kulthafte Züge an, die vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Wer nicht auf Linie ist, wird aus dem öffentlichen Diskurs „herausgemobbt“, entfernt. Der ehemalige Talkshowmoderator Jürgen Fliege führt im Interview mit Rubikon aus, welche Folgen es für eine Gesellschaft hat, wenn Kritiker derartig behandelt werden. Er erzählt, wie es dazu kam, dass er im vergangenen Jahr auf einer Querdenken-Demo sprach, und weshalb wir zuversichtlich in die Zukunft blicken können.