Soldaten — sie sollten doch eigentlich nur in Kasernen oder auf Kriegsschauplätzen zu sehen sein. Doch das ist Vergangenenheit. Speziell in Washington, D.C. ist das Militär aus dem alltäglichen Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Ein staatliches Vorgehen, welches sonst immer nur die Ultima Ratio darstellte, wird nun zum Normalfall. Eher lau erscheinen die Reaktionen der Bürger und Medien auf diesen Militarisierungsschub im Inland. Jene, die noch im Frühling 2020 scharf kritisierten, dass auch nur erwogen wurde, die Nationalgarde gegen die Black-Lives-Matter-Protestierenden aufzufahren, nehmen die jüngste Entwicklung nun schulterzuckend hin. Eine brandgefährliche Dynamik nimmt im vermeintlichen Vorzeigeland der Demokratie ihren Lauf.