Noch vor ziemlich kurzer Zeit kannte das Wort kaum jemand. Heute beherrscht es unser aller Leben: die „Inzidenz“, also die Anzahl der neu erkrankten — oder besser: unlängst positiv auf Corona getesteten — Menschen innerhalb eines Zeitraums. Das Wort soll wissenschaftlich klingen und zugleich ein bisschen bedrohlich: „Vorfall“. Eine von Politikern locker in die Runde geworfene, anscheinend willkürliche Zahl wird da schnell zum Fetisch, vor dem ein ganzes Volk in die Knie gehen muss: 50 oder 35 oder 10. Dabei wird weder der Kontext gesehen — zum Beispiel Vergleichszahlen aus den Vorjahren — noch wird die Kausalität wirklich seriös untersucht — wann ist Corona wirklich die Ursache für Todesfälle? Schon gar nicht werden jene Faktoren beleuchtet, die unbedingt gegen eine strenges Hygiene-Regime sprechen, gegen die fortgesetzte Vertreibung des Lebens aus dem Leben. Denn Lebensfreude in Kombination mit begrenztem Viruskontakt hätte zu jener kollektiven Immunstimulanz führen können, die den meisten Menschen jetzt so schmerzlich fehlt.

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