Es ist gut, auf herabwürdigende Bezeichnungen von Minderheiten zu verzichten. Der Correctness-Furor bestimmter Kreise geht aber mittlerweile so weit, dass man ein Wort wie „Nigger“ nicht einmal im historischen Kontext verwenden darf — oder indem man einen Rassisten, mit dem man nicht übereinstimmt, zitiert. Die Vermeidung von Klartext geht mittlerweile so weit, dass es manchmal schwer fällt, das Ursprungswort eindeutig zu erkennen. So benutzt selbst unser Autor, obwohl er in seinem Artikel explizit den Sprach-Rigorismus „liberaler“ Kreis kritisiert, den verschleiernden Begriff „N-Wort“. Würde er das gemeinte Wort ausbuchstabieren, könnte es passieren, dass seine Internetplattform Substack unter den Druck der Meinungsführer gerät. In Mark Twains erfolgreichstem Roman „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ kommt das N-Wort an 219 Stellen vor. Wenn Sie heute ein Exemplar des Buches erwerben, selbst in deutscher Sprache, finden Sie es an allen Stellen durch „Sklave“ ersetzt. So muss man heutzutage ein Werk der Weltliteratur im Namen der politischen Korrektheit umschreiben. Wo haben die Sprach- und Meinungszensoren des linksliberalen Spektrums ihr Hauptquartier? Glenn Greenwald verschafft uns Einblick in die Redaktion einer gewissen Tageszeitung namens The New York Times.

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