Polen wurde in 37 Tagen erobert; die Beneluxländer haben nach 18 Tagen und Frankreich nach 42 Tagen kapituliert. Wie kam es zu diesen unglaublichen Anfangserfolgen? Der britische Historiker Richard J. Evans hat in einer Vortragsreihe die Ursachen, den Verlauf und die Folgen des Zweiten Weltkriegs aus deutscher Sicht beschrieben und diskutiert. Sein Ziel ist es nicht nur, zu erklären, wie es zu diesem Krieg kam, warum Deutschland den größten Teil Europas mit so scheinbarer Leichtigkeit eroberte, wann sich das Kriegsgeschehen gegen Deutschland wendete und was letztendlich die Gründe für Hitlers Niederlage waren. Evans versucht auch die ungewöhnliche, ja in vielerlei Hinsicht einzigartige Natur des Krieges zu erforschen, den Deutschland insbesondere in Osteuropa führte. Er will zeigen, wie der Krieg von gewöhnlichen Deutschen — sowohl von Angehörigen der Wehrmacht als auch von Zivilisten an der Heimatfront — erlebt wurde. Dies hilft, zu beurteilen, wie sich der Grad der Unterstützung für die Kriegsführung in der deutschen Bevölkerung insgesamt veränderte. Im Folgenden der vierte Vortrag der Reihe.